Faculty of Humanities

Honorary doctorates

Bern University awards honorary doctorates at the Dies Academicus. The dies celebrates the founding of the University in 1834.

Doctrix Philosophiae Honoris Causa

Die Ehrendoktorin der Fakultät 2021 Tina Turner Bullock

Tina Turner Bullock, Schweiz

The 2021 doctoris philosophiae honoris causa was awarded to Tina Turner Bullock at the University of Bern's annual dies academicus ceremony.

Für Tina Turner,

  • die ein einzigartiges musikalisch-künstlerisches Lebenswerk geschaffen hat;
  • die sich als Frau in einem zuvor männlich dominierten Bereich erfolgreich durchgesetzt hat;
  • die mit ihrer Authentizität und künstlerischen Ausstrahlung viele Menschen berührt hat;
  • die mit ihrer Kunst beispielhaft einen Weg aus mehrfach diskriminierten Verhältnissen gezeigt hat;
  • die ein Rollenmodell über Generationen, Gesellschaftsschichten und Bildungsvoraussetzungen hinweg verkörpert;
  • die mit ihrer künstlerischen Arbeit etablierte Grenzen und Stereotype durchbrochen hat.

Werdegang:

Erste Gesangserfahrungen in einer Baptistengemeinde in Nutbush, US.

1960–1976 Mitglied des Duos Ike and Tina Turner, nachhaltige Prägung der Rockgeschichte.

Ab den frühen 1980er-Jahren international erfolgreiche Solokarriere als Sängerin; später auch als Schauspielerin.

180 Millionen verkaufte Tonträger; diverse Auszeichnungen u. a. zahlreiche Grammy-Auszeichnungen, MTV Music Awards, 2005 Kennedy Preis (US), 2010 SwissAward («Show»)

1991 Aufnahme des Duos Ike and Tina Turner in die Rock’n’Roll Hall of Fame.

2021 Aufnahme in die Rock’n’Roll Hall of Fame als Solokünstlerin.

Enge Kooperation mit der «Beyond foundation».

Doctrix Philosophiae Honoris Causa

Die Ehrendoktorin der Fakultät 2020 Anne Fausto-Sterling

Frau Anne Fausto Sterling, U.S.A.

The 2020 doctoris philosophiae honoris causa was awarded to Prof. em. Dr. Anne Fausto-Sterling at the University of Bern's annual dies academicus ceremony:

  • for being a pioneering scholar whose internationally renowned work bridges the natural sciences and the humanities;
  • for her groundbreaking contributions to Gender Studies, especially the biological and sociocultural constitution of gender;
  • who has called for the critical interrogation of biologisms and other received ideas;
  • for her cutting-edge research which is of relevance to numerous disciplines represented in our faculty;
  • who fearlessly stands up as a public intellectual against prejudice, reductionism, and fake news.

Dr. Anne Fausto-Sterling ist Professor Emerita für Biologie und Gender Studies an der Brown University und Fellow der American Association for the Advancement of Science. Sie hatte Gastprofessuren an Institutionen von Weltruf inne, etwa der Stanford University, Harvard University, Mount Holyoke College, Radcliffe College und der Universität Amsterdam. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Doctor Philosophiae Honoris Causa

Der Ehrendoktor der Fakultät 2019, Georges Didi-Hubermann

Herr Georges Didi-Huberman, Frankreich

Die Philosophisch-historische Fakultät verleiht die Ehrendoktorwürde an Georges Didi-Huberman, der kunstgeschichtlichen Fragestellungen mit produktiven Ansätzen aus der Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaft wegweisende Impulse verleiht, der in kreativer Weiterentwicklung der Arbeiten von Kulturtheoretikern wie Walter Benjamin dem gegenwärtigen Verständnis der Künste neue Horizonte erschliesst, der mit seinen Forschungen den inter- und transdisziplinären Dialog der Kulturwissenschaften in einzigartiger Weise
befördert.

 

Georges Didi-Huberman (geb. 1953) ist ein französischer Kunsthistoriker mit interdisziplinärer Ausrichtung in den Gebieten der visuellen Künste, der Kunstgeschichte, Psychoanalyse, Literatur- und Kulturwissenschaften sowie der Philosophie. Nach dem Studium in Lyon (Kunstgeschichte, Philosophie) wurde er 1981 an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris bei Louis Marin promoviert. Seit 1990 lehrt er ebenda, 2019 am Centre de recherche sur les arts et le langage. Zahlreiche Gastdozenturen und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an die Harvard University, an die Johns Hopkins University, an die University of California, Berkeley, nach Princeton, Toronto und Basel (NFS Eikones).
Georges Didi-Huberman betreibt eine Kritik der traditionellen Kunstgeschichte. In Auseinandersetzung u.a. mit Sigmund Freud und Aby Warburg hat er eine alternative Philosophie der visuellen Künste begründet. Er widmet sich der Geschichte der Ästhetik und Poetik in der Kunst von der Vormoderne bis zur Gegenwart. Dabei verfolgt er hermeneutische und phänomenologische Fragestellungen zur Rezeption und Produktion der Bildkunst (z.B. Ninfa moderna. Essai sur le drapé tombé, Paris 2002) und führt Ansätze von Theoretikern wie Walter Benjamin kreativ und einflussreich weiter. Für Benjamins Rezeption im französischen Sprachraum hat er eine wesentliche Rolle gespielt. Im Zentrum von Didi-Hubermans OEuvre, das nahezu 50 Bände umfasst, stehen Fragen des künstlerischen Sammelns, der Reproduzierbarkeit, der ‘Aura’ und des ‘Kultwerts’ von Kunstwerken, des Zusammenwirkens von Bildkunst und Literatur sowie der künstlerischen und literarischen Montage.

Doctor Philosophiae Honoris Causa

Reto Müller

Herr Reto Müller, Schweiz

Reto Müller, dem profunden Kenner der Werke Gioachino Rossinis, dem autodidaktischen und international anerkannten Forscher, der sich mit unermüdlichem Enthusiasmus für die Verbreitung und die bessere Kenntnis der Oper des 19. Jahrhunderts einsetzt.

 

  • geboren 1964 in Basel
  • mittlere Reife, Berufsausbildung als Fahrdienstleiter bei den Schweizerischen Bundesbahnen, zuletzt Stationsvorsteher von Sissach BL
  • seit 2010 selbständig mit Dienstleistungen wie Übertiteln, Übersetzungen, Recherchen und Begleitung von Opernreisen

 

  • seit 1991 beratende und organisatorische Tätigkeit beim Festival ROSSINI in Bad Wildbad (Baden-Württemberg)
  • 1993–1996 Schriftführer, seit 1996 Geschäftsführender Vorsitzender der Deutschen Rossini-Gesellschaft
  • seit 2011 Mitglied und Sekretär des Wissenschaftlichen Beirats (Comitato scientifico) der Fondazione Rossini in Pesaro (Italien)
  • Mitglied im Patronatskomitee des Fördervereins «Grand Opera Wilhelm Tell» (Tell-Freilichtaufführungen auf dem Rütli)

 

  • elf Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften und Tagungsberichten
  • mehr als hundert Programmheftbeiträge und Aufsätze in Mitteilungsblättern, ausserdem viele Buch- und CD-Besprechungen
  • bisher 14 zweisprachige Libretti von Rossini-Opern (als Übersetzer und Herausgeber) im Leipziger Universitätsverlag
  • Herausgeberschaft von fünf Sammelbänden (u.a. Tagungsberichten) im Leipziger Universitätsverlag