Religiöse Gegenwart
Religionen nehmen auch heute zentralen Einfluss auf die Gestaltung der jeweiligen Moderne: z.B. auf Konzeptionen von Kultur, Ethnizität und Nationalität, Staatlichkeit und Rechtsformen, politische wie auch militärische Konfliktlösungsversuche. Auch Haltungen zur Umwelt, zur Ernährung oder zum Umgang mit technologischen Innovationen wie beispielsweise der Biomedizin werden durch Religion beeinflusst. Das MA-Studienprogramm Religion in globaler Gegenwart vermittelt die analytischen Instrumente, um die Rolle von Religion an der Schnittstelle zwischen sozialen, politischen und ethischen Fragen kritisch zu erörtern, wie z.B.: Welche Funktionen religiöser Argumentationen lassen sich im Feld der Politik ausmachen? Welche Bedeutung übernehmen religiöse Sinndeutungen in Debatten zur Nachhaltigkeit?
Globalisierung und Lokalisierung
Der Titel des Masterprogramms Religion in globaler Gegenwart benennt ein Programm: Aus der allgemeinen Theoriebildung über Globalisierungsprozesse soll das Instrumentarium bereitgestellt werden, mit dem die vernetzten Komplexe Politik – Governance – Ethnizität – Wissenstransfer – technologische Modernisierung – religiöse Sinnordnungen in weltweiter Perspektive synchron analysiert werden können. Diese Phänomene werden an lokalen Beispielen sichtbar gemacht und in ihrer globalen Vernetzungen analysiert.
Methoden der empirischen Sozialforschung
Religion wird im RGG-Studienprogramm als eine menschliche soziale Tatsache untersucht. Das Studienprogramm vermittelt dementsprechend wichtige theoretische und praxisorientierte Kenntnisse verschiedener Methoden der empirischen Sozialforschung. Diese Methoden werden im Studienprogramm in konkreten Forschungssituationen angewendet. Besuche bei religiösen Gemeinschaften und die Analyse selbsterhobener Daten sind integrierter Bestandteil des Programms.