Monica Heller, der weltweit anerkannten Soziolinguistin, Anthropologin und Sprachwissenschaftlerin, deren interdisziplinäre Karriere dem Verständnis der ökonomischen und politischen Rolle der Sprache bei der Konstruktion ethnischer Identitäten, sozialer Ungleichheiten und nationalistischer Ideologien gewidmet ist.
Professor Monica Heller ist eine der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen an der Schnittstelle von Soziolinguistik, linguistischer Anthropologie und Mehrsprachigkeitsforschung Sie lehrt am Ontario Institute for Studies in Education (OISE) im Department of Humanities, Social Sciences & Social Justice Education an der University of Toronto. Sie ist zudem im Department of Anthropology an der University of Toronto und dem Département d’études françaises an der Université de Moncton tätig. Von 2013 bis 2015 war Professor Heller Präsidentin der American Anthropological Association; im Januar 2018 wird sie die Funktion der Chefredakteurin des Journal of Sociolinguistics übernehmen.
Professor Heller erwarb mit ihren Forschungen über die Rolle der Sprache in der Konstruktion von sozialen Unterschieden und Ungleichheiten, vor allem im französischsprachigen Kanada, und ihrer vergleichenden Arbeit in Westeuropa internationales Renommé. Indem sie Ansätze der politischen Ökonomie heranzog, konnte sie Verschiebungen in den auf Sprache, Nation und den Staat bezogenen Ideologien aufzeigen. Sie untersuchte überdies die Auswirkungen einer globalisierten Ökonomie auf die ‚Kommodifizierung‘ von Sprache, in der Wechselwirkung mit dem Aufkommen von post-nationalen Ideologien von Sprache und Identität – Fragen, die natürlich auch für die Sprach- und Kulturpolitik der Schweiz eine zentrale Rolle spielen.
Professor Hellers Publikationen strahlen weit über die Grenzen ihres Faches hinaus. Neben rund 60 Zeitschriftenartikeln und rund 60 Kapiteln in Sammelbänden verfasste sie dreizehn Bücher und Monographien. Dazu zählen insbesondere Linguistic Minorities and Modernity: A Sociolinguistic Ethnography (1999), Voices of Authority: Education and Linguistic Difference (2001), Éléments d’une sociolinguistique critique (2002), Discourses of Endangerment: Ideology and Interest in the Defense of Languages (2007), Paths to Postnationalism: A Critical Ethnography of Language and Identity (2011), und Language in Late Capitalism: Pride and Profit (2012).
Obwohl ihr Schwerpunkt vor allem auf der Frankophonie liegt, ist Professor Heller auch in der deutschsprachigen Forschungslandschaft sehr gut verankert. So erhielt sie etwa den Konrad Adenauer Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (2001), sowie ein Stipendium am Freiburg Institute for Advanced Studies (2013). Sie war ausserdem Gastprofessorin an Universitäten in Brasilien, Belgien, Frankreich, Spanien und Finnland und ist Mitglied der Royal Society of Canada.