Philosophisch-historische Fakultät

Evaluation der Lehre

Studienprogrammevaluation

Die Evaluation von Studienprogrammen dient der Überprüfung der Curricula an den Instituten. Ziel der Evaluationen ist die Gewährleistung hoher Qualität der Studiengänge an der Phil.-hist. Fakultät. Die Planung der Evaluationen erfolgt in Rücksprache mit den Instituten und orientiert sich an der Professorenplanung, die Studienprogrammevaluationen sind idealerweise vor Neubesetzungen abgeschlossen.

Die Evaluation beginnt mit der Einsetzung einer Evaluationskommission und der Anmeldung der Evaluation beim Collegium Decanale. Am Ende der Evaluation entsteht ein Selbstevaluationsbericht, der auf dem Leitfaden zur Studienprogrammevaluation (vom August 2021) basiert. Der Bericht bezieht verschiedene Personengruppen (Dozierende, Studierende, externe Gutachter*innen,...) ein. Anschliessend diskutiert die Kommission Massnahmen zur Anpassung der Studienprogramme. Drei Jahre danach erfolgt ein Follow-Up, das den Umsetzungsstand geplanter und den Erfolg ergriffener Massnahmen überprüft.

Informationen zu den abgeschlossenen Studienprogrammevaluationen befinden sich untenstehend und im Archiv der Studienprogrammevaluation.

Der Bericht des Studienprogramms MA Minor in Digital Humanities des Walter Benjamin Kollegs erfolgt hier zum ersten Mal nach dessen Einführung im HS 2021. Die vorliegende Evaluation diskutiert Umsetzungsstand und Wirksamkeit der 2024 beschlossenen oder geplanten Massnahmen. Dieser Bericht wurde von der Fakultät am 30. September 2024 genehmigt.

Mit dieser Evaluation legt der Studiengang den Grundstein zur Neukonzeption des Studienprogramms MA Major in Digital Humanities. Beurteilt wurden die Qualität der Lehre, die gesellschaftliche Relevanz und die Entwicklungsfähigkeit. Im Rahmen der Entwicklung des neuen DH MA Major werden für den DH MA Minor Anpassungen vorgenommen. Gleichzeitig wird das Angebot an Lehrveranstaltungen signifikant erweitert.

a. Massnahmen, die bereits getroffen wurden bzw. vorgesehen sind

1. Engere Verzahnung mit Projekten und Professuren der Philosophisch-historischen Fakultät, insbesondere durch Neuberufungen mit “digitalem Fokus”.

2. Ausbau des Lehrangebots durch den Einbezug weiterer Fächer und damit Erweiterung der Perspektiven.

3. Verschiebung der Einführungsveranstaltung ins Herbstsemester ab HS 2026: Diese Änderung erleichtert die Planung für Studierende und Lehrende, da die Einführungsveranstaltung in einer kohärenteren zeitlichen Struktur angeboten wird.

4. Ausbau der Informationen auf der Website.

5. Erweiterung des Programms mit einem MA Major. Dadurch wird das Studienprogramm weiter professionalisiert.

b. Massnahmen, die eine Studienplanänderung bedeuten

Die turnusmässige Evaluation des MA Minor bietet die empirische Grundlage für die Erweiterung durch das MA Major, das im Moment geschaffen wird. Der neue Studienplan wird Ende 2024 oder Anfang 2025 erwartet, dessen Inkrafttreten spätestens per HS 2026. Folgende Massnahmen werden als Reaktion auf diese Evaluation umgesetzt:

1. Ringvorlesung: Umstellung auf Pass/Fail-Bewertung: Die Umstellung von einer benoteten Leistung auf einen Pass/Fail-Bewertung soll den Fokus stärker auf das Verständnis und die Reflexion der Inhalte legen, statt auf die Erbringung einer benoteten Leistung.

2. Neu Bepunktung des Abschlussprojekts mit 7 statt 8 auf 7 ECTS, um dem tatsächlichen Workload besser zu entsprechen. Diese Anpassung sorgt für eine realistischere Einschätzung des Arbeitsaufwands und fördert eine effektivere Planung der Projektarbeit.

3. Neu Bepunktung der Vertiefungsseminare mit 6 statt 5 ECTS, um den Arbeitsaufwand adäquat zu entsprechen. Diese Änderung spiegelt die Arbeitsbelastung und Komplexität der Seminare wider. Gleichzeitig werden Leitlinien verfasst, um den Umfang der Leistungsnachweise und damit der Arbeitsaufwand der Studierenden besser vergleichbar zu machen.

Der MA Minor DH soll auch in Zukunft das Profil der Masterstudierenden folgendermassen abrunden. Durch die Aneignung breiten Wissens an digitalen Methoden und Fertigkeiten können neue Ansätze und Anwendungen im Forschungsdiskurs des Hauptfaches entdeckt und entwickelt werden. Klar angestrebt wird der Ausbau des Lehrangebots und dessen Vernetzung innerhalb der Fakultät, dadurch entsteht die Möglichkeit, thematische und methodische Vertiefungen zu belegen und damit eine zusätzliche Spezialisierung und Fokussierung interdisziplinär wie fachinhärent zu erarbeiten. Die Studierenden können dadurch eine Vermittlungsposition einnehmen und Übersetzungsleistungen innerhalb und zu ihrem ‘Stammfach’ (Fach, in dem der MA Major belegt wird) und dessen digitale Bedürfnisse anbieten.

Die drei interdisziplinären Masterprogramme Lateinamerikastudien (LAS, Mono, Major und Minor) wurden 2020 und 2021 evaluiert. Der Abschlussbericht wurde vom Fakultätskollegium am 15. März 2021 genehmigt. Das vorliegende Follow-Up diskutiert Umsetzungsstand und Wirksamkeit der 2021 beschlossenen oder geplanten Massnahmen. Dieser Follow-Up- Bericht wurde von der Fakultät am 16. September 2024 genehmigt.

Zahlreiche Massnahmen aus dem Evaluationsbericht wurden seitdem erfolgreich umgesetzt.

Die Möglichkeit einer informellen Co-Betreung der Masterarbeit wurde eingeführt in Zusammenarbeit mit denInstituten für Sozialanthropologie, Musikwissenschaft und Spanische Sprache und Literaturen sowie dem Historischen Institut. Drei Masterarbeiten haben bereits von dieser Möglichkeit profitiert. Das Co-Betreuungsmodell ist für Institute, die sich nicht auf Lateinamerika konzentrieren, sondern eine globale Perspektive haben, auch äusserst attraktiv und positiv, weil es ihnen ermöglicht, sich durch die Forschung der Studierenden bestimmten Regionen zu nähern. Die Verantwortlichen der vier kooperierenden Institute treffen sich einmal im Semester, um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen und Fragen zum Masterstudium zu besprechen.

Mehrere Massnahmen führten zur Verbesserung der Homepage, wie z.B. die grössere Sichtbarkeit der Studienberatung und der Liste von Fachverantwortlichen, die Angabe von FAQ für administrative Prozesse, Hinweiseauf Sprachkurse der Universität Bern und die Zeugnisse von ehemaligen Studierende über ihre Erfahrungen “nach dem Master”.

Der Studentenaustausch mit anderen Universitäten wurde in Übereinstimmung mit den Richtlinien zu Mobilität und Austausch https://www.unibe.ch/studium/mobilitaet/outgoing/ueberblick/index_ger.html durchgeführt. Im Rahmen des BeNeFri-Abkommens bietet das LAS bestimmte Kurse an, die an der Universität Bern nicht unterrichtet werden.

Der Austausch mit lateinamerikanischen Botschaften und die Durchführung von Kurse in Kooperation zwischen den am Master LAS beteiligten Instituten wurden internsiviert. Seit September 2021 hat das Institut für Spanische Sprache und Literaturen im Bereich Literatur drei Veranstaltungen gemeinsam mit lateinamerikanischen Botschaften organisiert.

Die Institute für Musikwissenschaft und Spanische Sprache und Literaturen bieten die Möglichkeit, an Veranstaltungen teilzunehmen, die mit den Interessen der jeweiligen Institute zusammenhängen. Durch die Teilnahme an Workshops oder Kongressen können ECTS erworben werden. Alle Veranstaltungen sind auch für LAS- Studierende offen.

Die Durchführung eines spezielles Einführungskurses in Lateinamerikastudien ist angesichts der Anzahl der Studierenden nicht möglich. Es wurde jedoch die Möglichkeit eines regelmässigen halbjährlichen bzw. jährlichen Treffens mit den neuen Studierenden und den Dozierenden der einzelnen Institute erwogen. Die Institute für Sozialanthropologie, Musikwissenschaft und Spanische Sprache und Literaturen bieten fachspezifische Einführungsveranstaltungen an, die für LAS-Masterstudierenden offen sind.

Im Jahr 2016 wurden die Studienprogramme des Instituts für Italienische Sprache und Literatur evaluiert und am 20. Februar 2017 wurde der Evaluationsbericht vom Fakultätskollegium genehmigt. Die vorliegende Zwischenevaluation, welche am 27. Mai 2024 von der Fakultät gutgeheissen wurde, bezieht sich auf den Evaluationsbericht vom 10. Dezember 2016.

Zur Durchführung wurde im Frühling eine Arbeitsgruppe Zwischenevaluation eingesetzt, der auch eine Person angehörte, die bereits am Evaluationsprozess 2015 und 2016 beteiligt gewesen war. Die Studierenden wurden im Rahmen von Fokusgesprächen befragt, wobei alle Kombinationen (BA, MA, Major und Minor) vertreten waren.

Zahlreiche Massnahmen aus dem Evaluationsbericht von 2016 wurden erfolgreich umgesetzt. Die wichtigsten Massnahmen und Ziele umfassten eine differenziertere Formulierung von Lernzielen, eine Reduktion der Prüfungen durch modulartige und dafür umfangreichere Leistungsnachweise, eine bessere Abgrenzung zwischen Bachelor- und Masterstufe und eine gezielte Förderung überfachlicher Kompetenzen sowie des Selbststudiums. Zusätzlich sollten mehr Werbemassnahmen potenziell interessierte Studierende auf das Berner Institut aufmerksam machen und letztlich der Anhebung der Studierendenanzahl dienen.

Im Fokusgespräch wurden die obigen Punkte diskutiert. Die Rückmeldungen auf die umgesetzten Massnahmen wurden daraufhin von der Arbeitsgruppe ausgewertet, welche eine positive Bilanz zog. In einigen Bereichen wurden weitere Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert. Darunter fällt der Wunsch der Studierenden nach einem detaillierteren und systematischeren Feedback auf schriftliche Arbeiten. Ebenfalls wurde die pass/fail-Bewertung für Leistungen kritisiert, da sie den erbrachten Aufwand nicht abbilde und dadurch die Lernmotivation senke. Ausserdem bestehe dadurch, dass diese Art der Bewertung in der Sprachwissenschaft vorherrschend sei, eine Asymmetrie zwischen den Abteilungen in Bezug auf die benoteten Leistungen. Die Dozierenden haben sich daher entschieden, per Herbstsemester 2024 zu einem notenbasierten Bewertungssystem zurückzukehren, wozu ein geänderter Studienplananhang am 6. Mai 2024 von der Fakultät genehmigt wurde. Die Modulprüfungen werden beibehalten, doch soll der Zusammenhang zwischen den Modulkomponenten stärker thematisiert und die Entwicklung transversaler Fähigkeiten (überfachlicher Kompetenzen) gezielter angesprochen und gepriesen werden. In Bezug auf aktive Werbemassnahmen, welche vom Institut zahlreich eingeführt wurden, lässt sich folgende Beobachtung festhalten: Die Anzahl Hauptfachstudierenden ist stabil geblieben, die Zahl der Nebenfachstudierenden aber weiter angestiegen. Bereits 2016 gab es mehr Studierende im Nebenfach als im Hauptfach. Dieser Umstand soll bei künftigen Werbemassnahmen berücksichtigt werden.

Das Institut für französische Sprache und Literatur hat 2021 seine fünf angebotenen Studienprogramme evaluiert. 2024 fand eine Überprüfung des Umsetzungsstandes und der Wirksamkeit der 2021 beschlossenen Massnahmen zur Weiterentwicklung und fortlaufenden Verbesserung der – von den befragten Studierenden grundsätzlich gut bewerteten – Lehre statt. Die Evaluationskommission von 2021 diskutierte in fast unveränderter Besetzung den im folgenden zusammengefassten Bericht (Rapport complémentaire sur la mise en oeuvre des mesures préconisées lors de l’évaluation du plan d’études de langue et littérature françaises (2021)). Der „Rapport complémentaire“ wurde am 27.05.2024 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Der Bericht zur Studienprogrammevaluation von 2021 empfahl mehrere Massnahmen zur frühzeitigen Anhebung des Fremdsprachenniveaus Französisch auf BA-Stufe. Hierfür wurde das Linguistiktutorat durch ein Sprachtutorat zu ersetzen, um die mündliche und schriftliche Sprachkompetenz der Studierenden auf akademischem Niveau zu stärken. Eine Broschüre mit Hinweisen auf nützliche Materialien wurde entwickelt und ist online verfügbar. Zusätzlich werden Studierende ermutigt, den obligatorischen Sprachaufenthalt im dritten oder vierten Bachelorsemester zu absolvieren, um auf diese Weise ebenfalls frühzeitig das Sprachniveau anzuheben. Daneben wird die Möglichkeit, Kurse im nahen Welschland zu besuchen (BeNeFri), stärker beworben und jedes Semester ein Newsletter verschickt, um auf studienrelevante Aktivitäten am und ausserhalb des Instituts hinzuweisen.

Die Evaluation hatte zudem ergeben, dass das erste Bachelorjahr, die propädeutische Phase, womöglich überladen sei. Um den Arbeitsaufwand besser auf die sechs Semester zu verteilen, wurde der Lateineinführungskurs auf ein Semester verkürzt und die Bibliographie zur Einführung in die französische Literatur 1 kommt ab dem HS 2024 in verschlankter Form daher.

Die Studienprogrammevaluation 2021 förderte den Wunsch der Studierenden nach einem stärker auf die Unterrichtspraxis ausgerichteten Lehrangebot zutage. Deshalb werden Kurse zur Vermittlung von Französisch als Fremdsprache oder auch zu französischem Literatur- und Sprachunterricht nun häufiger angeboten.

Die Studierendenbefragung hatte ausserdem ergeben, dass die Studierenden nicht immer eine zufriedenstellende Rückmeldung auf (mündliche oder schriftliche) Leistungskontrollen erhalten. Aus diesem Grund hat sich das Französischinstitut entschieden, jeweils eine Feedback-Stunde nach erfolgter Prüfung einzurichten, um es den Studierenden zu ermöglichen, bei Bedarf eine detailliertere Rückmeldung zur erbrachten Leistung einzuholen. Ausserdem würde bei schriftlichen Arbeiten (Seminar-, BA- und MA-Arbeiten) darauf geachtet, systematischer und mehrmals im Prozess Rückmeldung zu geben.

Ein letzter Bereich, womit sich die Studienprogrammevaluation und nun das Follow-Up beschäftigen, ist die Zusammenarbeit mit den kantonalen Gymnasien. Das Französischinstitut hatte einen Studierendenrückgang bei den Hauptfachstudierenden zu verzeichnen. Unterschiedliche Sprach- und Wissenskenntnisse sowie die grosse Anzahl an Nebenfachstudierenden stellt das Institutspersonal, das jährlich Maturitätsprüfungsbeisitz übernimmt, zuweilen vor pädagogische Herausforderungen. Das Institut hat daher einen Begegnungstag mit kantonalen Gymnasiallehrkräften organisiert und bemüht sich weiterhin um einen guten Austausch mit den Mittelschulen – nicht zuletzt auch, um sichtbar und attraktiv zu bleiben für potenziell angehende Studierende.

Die Verkürzung des Lateinkurses, die Möglichkeit, obligatorische Leistungsnachweise zweimal zu wiederholen, sowie die Überarbeitung des Studienplananhangs machten eine Studienplanrevision nötig. Der überarbeitete Studienplan trat am 1. August 2022 in Kraft.

Der Follow-Up Bericht der Osteuropastudien (OES) vom April 2024 bezieht sich auf den im Dezember 2020 von der Fakultät genehmigten Abschlussbericht der vorangegangenen Studienprogrammevaluation. Um Umsetzungsstand und Wirksamkeit der 2020 vorgesehenen Massnahmen zu überprüfen, hat fast genau dieselbe Evaluationskommission wie 2020 erneut zusammengearbeitet.

Planmässig wurde der Joint Degree der Universitäten Bern und Fribourg zum HS 2022 erfolgreich eingeführt, wodurch die Studienbedingungen für die OES an beiden Partneruniversitäten nun angeglichen sind. OES wird also nun als gemeinsames Studienprogramm der beiden Partneruniversitäten angeboten und auch an beiden Universitäten studiert. Beide Universitäten haben ein gemeinsames Reglement und denselben Studienplan OES. Seit der Einführung des Joint Degree wird das OES Bachelor Minor Programm (30 ECTS) in Bern nicht mehr angeboten. Von den fünf 2020 untersuchten Studienprogrammen sind nun noch vier Programme vorhanden.

Die meisten geplanten Massnahmen konnten erfolgreich umgesetzt werden oder befinden sich in der konzeptuellen Phase. Einige der gelungenen Umsetzungen stehen im Zusammenhang mit erfolgreichen Wiederbesetzungen von zuvor vakanten Stellen. Eine Ausnahme bildet der Wunsch bzw. das Bedürfnis nach einem regelmässigen Lehrangebot zu Südosteuropa. Hier fehlen und fehlten bislang die Mittel. Die OES Bern-Fribourg bemühen sich weiterhin darum, diese nationale Lücke zu schliessen. Auch suchen die OES am Berner Standort noch nach Lösungen für eine räumliche Anlaufstelle für die Studienberatung und genügend Mittel für die Schaffung einer Koordinationsstelle.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Bewegung und Stillstand in den Lehr- und Forschungsbetrieb OES gebracht. Die Studierendenmobilität wurde stark eingeschränkt, da Studien- und Forschungsaufenthalte in den betroffenen Gebieten derzeit nicht möglich sind. Die OES sind bemüht, hier Alternativen zu finden. Gleichzeitig hat der Konflikt zu neuen Kooperationen und grösser (inter)nationaler Visibilität geführt, da die Expertise der OES-Mitarbeitenden insbesondere zu Beginn medial sehr gefragt war und dadurch eine grössere Öffentlichkeit erreicht wurde.

Der Follow-Up-Bericht OES wurde am 06.05.2024 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Der hier zusammengefasste Bericht beinhaltet eine Selbstevaluation des Bachelorprogramms Sozialanthropologie sowie der drei Masterprogramme, einem konsekutiven (MASA) und zwei nicht-konsekutiven (ATS; CREOLE) MA-Studienprogrammen. Er beruht auf der Auswertung einer eigens entwickelten schriftlichen Umfrage unter Bachelor- und Masterstudierenden, einem Online-Gruppengespräch mit Absolvent:innen, sowie auf statistischen Auswertungen von Studierenden-, Absolventen- und Mitarbeitendenzahlen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass alle fünf in der Strategie 2030 angeführten Schwerpunktthemen der Universität Bern – 1.) Nachhaltigkeit 2.) Gesundheit und Medizin 3.) Materie und Universum 4.) interkulturelles Wissen 5.) Politik und Verwaltung – Kernthemen der Sozialanthropologie in Forschung und Lehre sind. Die angebotenen Studienprogramme sind gegenwartsbezogen, international ausgerichtet und zukunftsorientiert, was von unseren Studierenden sehr geschätzt wird.  

In den vergangenen Jahren hat sich das Institut für Sozialanthropologie vermehrt der Sichtbarkeit des Faches und seiner Themen in der Öffentlichkeit gewidmet. Digitalisierung und Medientechnologien sind gut in den Studienprogrammen verankert. Das Institut arbeitet transdisziplinär und unterhält vielfältige Lehr-Kooperationen, sowohl mit anderen Fächern als auch mit anderen Zentren wie z.B., IZFG, CDE und anderen Hochschulen wie der HKB. Es besteht zudem ein reger Lehrendenaustausch mit den sieben internationalen Partnern innerhalb des Masterprogramm CREOLE. In Zukunft soll dieser durch die Beteiligung an neuen (hybriden und virtuellen) Lehrformaten im Rahmen von ENLIGHT noch ausgebaut werden.

Wichtiger als Massnahmen zur Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit der Master-Studienprogramme erscheint daher der Informationsaustausch mit unseren Bachelorstudierenden. Informationen z.B. über den CREOLE Masterstudiengang werden zukünftig bereits frühzeitig im Bachelorstudium zirkulieren. Als Massnahmen zur gesteigerten Sichtbarkeit und Nutzung bereits vorhandener Angebote (z.B. durch die Graduiertenschulen; Studium Generale) werden diese neu in das institutsinterne Vorlesungsverzeichnis mit aufgenommen. Neu hat das Institut nun auch einen X (vormals Twitter) Account und ist auf Instagram vertreten.

Ein Problem, wofür bislang keine Lösungsvorschläge gefunden wurden, stellen die anhaltend hohen Betreuungsverhältnisse dar.

Geplant sind Diskussionen zur Umsetzung der Department-Struktur in der Lehre.

Das Fakultätskollegium hat den Abschlussbericht dieser Studienprogrammevaluation am 06.05.2024 genehmigt.

Das Masterprogramm Soziolinguistik wurde 2018 evaluiert und 2020 wurde der Evaluationsbericht vom Fakultätskollegium genehmigt. Die Zwischenevaluation (Follow-Up) vom Winter 2023/2024 bezieht sich auf den Evaluationsbericht vom 21. September 2020. Letzterer hielt Entwicklungspotential in fünf Bereichen und daraus resultierende Handlungsempfehlungen fest. Diese Handlungsempfehlungen werden in der Zwischenevaluation einzeln besprochen. An der Zwischenevaluation beteiligt, war die gleichnamige Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Direktor des Centers for the Study of Language and Society (CSLS) und den beiden Studienleitungen, sowie zehn an einem Fokusgespräch im Oktober 2023 befragte Masterstudierende, die alle den neuen Studienplan von 2021 durchlaufen. Der Bericht der Zwischenevaluation wurde am 19. Februar 2024 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Der erste Handlungsbereich betrifft die Struktur des Studienprogramms. In diesem Zusammenhang wurde nach erfolgter Evaluation im Zuge der fristgerecht abgeschlossenen Studienplanrevision von 2021 ein modularer Studienaufbau mit einführenden Theorie- und Methoden-fokussierten Pflichtveranstaltungen umgesetzt. Diese einführenden Veranstaltungen werden von den befragten Studierenden geschätzt. Beim zweiten Handlungsbereich der Feedbackkultur wurden bislang keine Massnahmen ergriffen, jedoch ergab das Fokusgespräch keinen dringenden Handlungsbedarf, sondern Zufriedenheit mit den bestehenden Rückmeldungen, die gründlich und detailliert seien. Der dritte Bereich betrifft die Integration und Vernetzung des CSLS innerhalb der Universität Bern, insbesondere eine engere Verknüpfung mit der Sozialanthropologie und den Medien- und Kommunikationswissenschaften. Die engere Verknüpfung konnte geschaffen werden, die Geschäftsordnung des CSLS wurde 2021 angepasst, wie in den Massnahmen des Abschlussberichts der Studienprogrammevaluation vorgeschlagen. Die Anpassung öffnet den nicht konsekutiven Masterstudiengang Soziolinguistik für BA-Absolvent*innen aus den Fächern Soziologie, Psychologie sowie Kommunikations- und Medienwissenschaften. Der vierte Bereich behandelt die ausseruniversitäre Zusammenarbeit. Im Evaluationsbericht wurde das durch die neue Professur Soziolinguistik erwachsene Potential für Kollaborationen erkannt und die Prüfung von Verknüpfungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Das CSLS war in der Folgezeit in diesem Bereich aktiv, hat Studierende und Forschende zusammengebracht, arbeitet mit der ZHAW (Angewandte Linguistik) zusammen, ist Mitglied des CLARIN Netzwerks (Common Language Resources and Technology Infrastructure), nimmt die Möglichkeiten der europäischen Hochschulallianz ENLIGHT war und steht dank BeNeFri in einem regen Austausch mit den Universitäten Neuenburg und Fribourg. Der letzte Bereich betrifft die Relevanz und Sichtbarkeit des CSLS, welche gemäss Abschlussbericht von 2020 durch die Organisation öffentlicher Veranstaltungen und Teilnahme an der Diversity Initiative der Gleichstellungskommission erhöht werden solle. Das CSLS hat deshalb seit 2021 jedes Herbstsemester ein Public Outreach Project durchgeführt: 2021 Frauenstimmensowie Sprache und Schaden; 2022 Languages and Live sind Deaf Communites; 2023 Linguistic Diversity in Switzerland. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde von den Studierenden positiv wahrgenommen, veranschaulichte ihnen die gesellschaftliche Relevanz des Studienprogramms, sie besuchten die öffentlichen Veranstaltungen und schätzten die entstehenden Netzwerke.

Der Bericht zur Zwischenevaluation zieht eine erfreuliche Bilanz der vergangenen drei Jahre. Das CSLS habe im Rahmen seiner Möglichkeiten alle Massnahmen zeitnah umgesetzt und sich über die vergangenen drei Jahre erfolgreich innerhalb und ausserhalb der Universität Bern positionieren und vernetzen können. Die positiven Rückmeldungen der befragten Studierenden bestätigen die gelungene Etablierung der Soziolinguistik in Lehre, Forschung und Gesellschaft.

Im Herbst 2023 wurden im Rahmen eines Follow-Up-Verfahrens Umsetzungsstand und Wirksamkeit der im Abschlussbericht der Evaluation der Masterstudienprogramme Editionsphilologie vom Mai 2019 empfohlenen Massnahmen erneut diskutiert. Am Austausch waren die in ihren Positionen noch aktiven Mitglieder der Evaluationskommission von 2019 beteiligt inklusive externer Begutachtung durch Prof Dr. Wolfgang Lukas (Wuppertal), ausserdem Prof. Dr. Tobias Hodel von den Digital Humanities sowie VertreterInnen des Walter Benjamin Kollegs. Der im folgenden besprochene Bericht wurde am 13. November 2023 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Zunächst wird der aktuelle Stand der Studienprogramme reflektiert, insbesondere die Entwicklung der Studierendenzahlen während der Pandemie, Ausstattung und Ausrichtung der Editionsphilologie, Einbettung und Alleinstellungsmerkmale in der deutschsprachigen Hochschullandschaft und die Kooperationsmöglichkeit innerhalb der Fakultät. Herauszustreichen sind hier von Seiten der Programmleitenden Wunsch und Notwendigkeit einer künftig engeren Verknüpfung mit den Digital Humanities im Sinne einer stärkeren Ausrichtung auf digitale Editorik. In diesem Bereich seien erfreuliche Entwicklungen absehbar. Bereits 2019 wurde auf die auch 2023 fortbestehende Problematik der Planungsunsicherheit beim Studienangebot durch zuliefernde Institute hingewiesen. Ebenfalls könnten gewisse Studienangebote nur über Drittmittelangestellte ohne Lehraufgaben gedeckt werden, was langfristig nicht gewährleistet werden könne. Die Editionsphilologie habe mit nur einem Lehrauftrag zudem nicht die Möglichkeit, sowohl einen Einführungskurs in die XML-Textcodierung nach TEI-Richtlinie als auch einen Archivkurs des Schweizerischen Literaturarchivs anzubieten. Beide Studienangebote werden als grundlegend für die spätere Berufspraxis betrachtet und hier sei keine Lösung in Sicht.

Der nächste Abschnitt des Berichts reflektiert bereits erfolgte Massnahmen. So wurde die Änderung des Studienreglements zügig umgesetzt. Sie beinhaltet u.a. eine obligatorische Fachstudienberatung und eine verbindlichere Kooperation mit den Digital Humanities. Eine neuerliche Zusammenarbeit mit dem Historischen Institut habe zusätzlich zu einer Verbesserung des Studienangebots geführt. Das bestehende Angebot sei mittlerweile weniger einseitig germanistisch geprägt, wie der Bericht belegt. Da es sich jedoch meistens um einmalige Angebote handelt, bleibt die Planungsunsicherheit in Bezug auf das Studienangebot bestehen. Nach wie vor schätzen die Studierenden den Praxisbezug und profitieren mitunter nach Studienabschluss von Anschlussanstellungen an interne und externe Praktikumsangebote, wie die Fachstudienberatung weiss. Künftig möchten die Programmverantwortlichen die digitale und transdisziplinäre Ausrichtung der Editionsphilologie stärken, sowie Bachelorstudierende durch neue Informationsmaterialien mit den editionsphilologischen Masterstudienprogrammen rechtszeitig bekannt machen.

Im November 2020 genehmigte das Fakultätskollegium den Abschlussbericht der Studienprogrammevaluation Theaterwissenschaft, welche anlässlich einer anstehenden Studienplanrevision und zusätzlich einer Neubesetzung am Institut durchgeführt worden war. Der hier zusammengefasste Follow-Up-Bericht bezieht sich auf die eben genannte Evaluation. Im Anschluss an die Evaluation wurden die BA- und MA-Studienprogramme am Institut für Theaterwissenschaft vollständig neu konzipiert. Die BA-Programme sind seit dem HS2022 in Kraft, die MA-Programme treten im HS2023 in Kraft. Das Follow-Up untersuchte, ob und auf welche Weise die im Evaluationsbericht vorgeschlagenen Massnahmen bei der Studienplanrevision umgesetzt worden waren.

Im Evaluationsbericht wurde empfohlen, «Gegenwartstheater» als Lehr- und Forschungsschwerpunkt aufgrund der erfolgten Neubesetzung mit ebendieser Spezialisierung aufzunehmen. Dies wurde umgesetzt. Die SPE ergab zweitens, dass das Verhältnis von Vorlesungen zu Seminaren zugunsten der Seminare verschoben werden sollte, was sowohl in die überarbeiteten BA- als auch in die überarbeiteten MA-Programme einfloss. Bei Letzteren wurde durch neuen Formate, wie z. B. Forschungsseminare bzw. Schreibseminare, die Vorbereitung auf das Verfassen der MA-Arbeit unterstützt sowie durch den obligatorischen Besuch des Forschungskolloquiums eine verbesserte Begleitung beim Abschluss der MA-Arbeit umgesetzt. Die Evaluationskommission empfahl drittens, den Praxisanteil neu zu gewichten, wie in den angepassten MA-Programmen umgesetzt. Viertens wurde empfohlen, kleinere schriftliche Arbeiten zu kreditieren, was in den Programmen neu mit 2 ECTS und Benotung geschieht. Die propädeutische Phase der BA-Programme bedürfe grösserer Überarbeitung, ergab die Studienprogrammevaluation 2020 fünftens, worauf das Propädeutikum vollständig neu konzipiert wurde, worüber der Follow-Up-Bericht Rechenschaft ablegt. Die Ausarbeitung eines zusätzlichen spezialisierten Master-Studienprogramms wurde sechstens eingehend geprüft, eine weitere Ausdifferenzierung aber zugunsten der Beibehaltung der Schwerpunktsetzungen Theater bzw. Tanz und einer Flexibilisierung der MA-Programme durch u.a. mehr Wahlmöglichkeiten im MA-Minor verworfen.

Alle von der Studienprogrammevaluationskommission definierten Massnahmen, die eine Studienplananpassung bedeuteten, wurden bei der Neukonzeption der BA- und MA-Studienprogramme vollumfänglich umgesetzt. Inwiefern die umgesetzten Massnahmen zu Verbesserungen geführt haben, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Das Fakultätskollegium hat den Follow-Up-Bericht am 18. September 2023 genehmigt.

Das Historische Institut der Universität Bern bietet acht Studienprogramme an, welche alle historischen Epochen umfassen. Das Institut tritt auf universitärer Ebene als bedeutender Träger von interdisziplinären, fach- und fakultätsübergreifenden Studienprogrammen hervor, bei denen Lehrende des Historischen Instituts federführend sind. Die zentrale Rolle der Geschichte als transversales Vernetzungsfach zeigt sich zudem im hohen Engagement der Institutsangehörigen bei der Vermittlung von historischem Wissen an ausseruniversitäre Bevölkerungsgruppen.

Der vorliegende Evaluationsbericht berücksichtigt alle acht angebotenen Studienprogramme und kann sich auf vorangegangene Evaluationsarbeiten stützen: 2017 wurde der Abschlussbericht eines Evaluationsberichts von der Phil.-hist. Fakultät genehmigt, der Ergebnisse der Evaluationsprozesse und Lehrqualitätsdiskussionen von 2012 bis 2017 enthält. Dabei wurden unter anderen die Aspekte Kommunikation, Studienadministration und Beratung, Studierendenzahlen, Motivation und Erwartung der Studierenden sowie die Verfügbarkeit der Infrastruktur in den Blick genommen. Umsetzungsstand und Erfolg der daraus gefolgten Massnahmen wurden in einem Follow-Up 2022 überprüft, welches zusätzlich Fragen der Lehre und Studierendenbetreuung vor und während der Coronapandemie 2020/2021 thematisierte. Die Studienprogrammevaluation von 2023 knüpft an diese Prozesse an. Ein weiterer wichtiger Anlass des vorliegenden Berichts ist, dass das Institut vor grösseren strukturellen Umbrüchen steht, zumal die Professuren in den Abteilungen Alte, Mittelalterliche und Neuere Geschichte aufgrund anstehender Emeritierungen neu besetzt werden müssen. Die Stellung der Vormoderne in der Lehre ist daher neben der schriftlichen Ausdrucksfähigkeit der Studierenden und der Rolle und Zusammensetzung des Propädeutikums ein zentrales Themenfeld dieser Evaluation. Das Fakultätskollegium hat den hier diskutierten Abschlussbericht am 18. September 2023 genehmigt.

Die Evaluation der Studienprogramme des Historischen Instituts ergab eine sehr hohe Zufriedenheit der befragten Studierenden mit dem Lehrangebot. Die Absolvent*innen sind bei Abschluss gut für die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit bzw. die Weiterführung ihrer akademischen Ausbildung gerüstet. Absolvent*innen geisteswissenschaftlicher Studien haben grundsätzlich auf dem Arbeitsmarkt sehr gute Chancen, wie der Vergleich mit anderen Fächern zeigt. Statistische Auswertungen zeigen, dass Absolvent*innen des Historischen Instituts Bern im Vergleich mit dem Durchschnitt der Schweizer Universitäten sogar eine leicht überdurchschnittliche Beschäftigungsquote und ein überdurchschnittliches Lohnniveau aufweisen. Verbesserungspotenzial besteht im Bereich der (fach-)theoretischen und -methodischen Kenntnisse, der Schreib- und schriftlichen Argumentationsfähigkeit insbesondere zu Beginn des Studiums sowie bei der breiten Verankerung historischen Wissens in allen Epochen der Geschichte. Vertieftes, epochenspezifisches und -übergreifendes Wissen, wie es am Historischen Institut vermittelt wird, ist unabdingbar für ein grundlegendes Verständnis gewachsener Gegenwartsverhältnisse, den kritischen, informierten Umgang mit «Fake News», politisch motiviertem Geschichtsmissbrauch und den Entwicklungen und Auswirkungen «künstlicher Intelligenz» (KI, v.a. Chatbots) und bietet die Grundlage für die berufliche Tätigkeit von Absolvent*innen, die fähig sind, Gelerntes in neuen Kontexten zu nutzen (Transferwissen). Zudem vermittelt die Mittelschule im Bereich der Vormoderne die Inhalte ungenügend.

Trotz verschiedener kleiner Anpassungen am Studienplan, die zu markanten Verbesserungen führten, liegt die Studiendauer am Historischen Institut der Universität Bern noch immer über dem schweizerischen Durchschnitt. Die grösste Herausforderung besteht jedoch im Rückgang der Studierendenzahlen. Das Historische Institut hat seine Anstrengungen in diesem Bereich bereits verstärkt und schenkt diesem Punkt auch in Zukunft hohe Aufmerksamkeit. Transparente, leicht zugängliche Informationen über die Webseite und Social Media und die Erhöhung der Präsenz an den Gymnasien sollen Maturand*innen verstärkt über die Inhalte des Studiums informieren und auf die durchaus guten Berufsaussichten aufmerksam machen. Die Evaluationskommission schlägt zudem eine Reihe von Massnahmen vor, mit denen die Schreibkompetenzen früh und systematisch gefördert, das theoretische Grundlagenwissen vertieft, die Kenntnisse der vormodernen Epochen verstärkt und die Studienzeit gestrafft werden können. Ein Teil dieser Massnahmen kann sofort umgesetzt werden bzw. wird bereits umgesetzt (Sichtbarkeit, Schreibkompetenzen). Andere Massnahmen greifen in den bestehenden Studienplan ein. Die Kommission stellte deshalb den Antrag an das Direktorium des Historischen Instituts auf Einsetzung einer Studienplanrevisionskommission. Diese soll baldmöglichst ihre Arbeit aufnehmen.

Evaluiert wurden die drei interdisziplinären Masterprogramme ‚World Literature‘ (Minor, Major, Mono). Der Studienplan stammt von 2009, die ‚World Literature‘ sind Teil des Center for Global Studies (CGS) am Walter Benjamin Kolleg. Ziel des Studienprogramms war es, ein Lehrangebot zu konzipieren, welches der zunehmenden Globalisierung der Literatur Rechnung trägt, um damit die Fokussierung auf National-Literaturen, die die Literaturwissenschaft immer noch stark prägt, zu transzendieren und zu ergänzen. Darüber hinaus sollte die Leistungsvereinbarung, die mit den angeschlossenen Disziplinen getroffen wurde, dazu dienen, ‚kleinere‘ Institute der Fakultät – wie etwa das Institut für französische Sprache und Literatur oder das Institut für italienische Sprache und Literatur – in einen grösseren Zusammenhang zu stellen und ihr Lehrangebot zu erweitern. Der Abschlussbericht verdeutlicht die Erfolge der bisherigen Studienprogramme, benennt aber auch klar einige der Schwächen, die zum einen in ‚Geburtsfehlern‘, z.T. aber auch in der mangelnden disziplinären Abstützung, und suboptimalen logistischen Zusammenhängen, insbesondere bei KSL.

Die Evaluationskommission nahm die Arbeit im September 2020 auf. Der Evaluationsprozess wurde durch die Corona-Pandemie und andere Gegebenheiten hinausgezögert. Eine externe Perspektive wird durch ein Gutachten von Prof. David Damrosch (Harvard) eingebracht. Ansonsten beruht der Bericht wesentlich auf der Umfrage unter den Absolventinnen und Absolventen durch das Bundesamt für Statistik (2019) sowie einem direkten Gespräch mit den Studierenden (Mini-Retraiten im Dezember 2019 und November 2020). Zusätzlich wurden die Ergebnisse der Lehrveranstaltungsevaluationen, der Studienplan und veröffentlichte statistische Daten sowie statistische Auswertungen des Stabs der Universitätsleitung beigezogen. Das Fakultätskollegium hat den Bericht am 18. September 2023 genehmigt.

Die Evaluationskommission kommt zum Schluss, dass eine Überführung des existierenden Studienprogramms in ein neu zu entwickelndes Studienprogramm ‚Komparatistik in Globaler Perspektive‘ aus ihrer Sicht eine gewinnbringende und wichtige Weiterentwicklung der Masterprogramme ‚World Literature‘ wäre. Eine Arbeitsgruppe klärt derzeit ab, ob dies umgesetzt werden kann. Sollte eine solche Überführung nicht realisiert werden, sei eine Überarbeitung des bisherigen Studienprogramms unerlässlich, um dieses in Hinblick auf Altlasten und neue Herausforderungen zu optimieren. Nichtsdestotrotz sprechen die Teilnahme zahlreicher Studierender des Master WL am renommierten ‚Institute of World Literature‘, - unter der Federführung von Prof. David Damrosch und der Harvard University -, als auch gelungene Promotionen der Studierenden in anderen Fächern für ein erfolgreiches Studienprogramm ‚World Literature‘.

Das Institut für Archäologische Wissenschaften (IAW), in welchem vier archäologische Disziplinen – die Archäologie des Mittelmeerraumes, die Archäologie der Römischen Provinzen, die Vorderasiatische Archäologie und Philologie sowie die Prähistorische Archäologie – zusammengeschlossen sind, hat vier Jahre nach der Revision des Studienplans 2019, d.h. im FS 2023, erstmals alle Studienprogramme evaluiert. Dies mit dem Ziel, allfällige Verbesserungspotentiale abzuschätzen und zukünftige Entwicklungsrichtungen auch hinsichtlich der anstehenden Neubesetzungen zu eruieren respektive das Studienangebot mit den aktuellen Forschungstendenzen abzustimmen sowie schliesslich auch an der Realität des breiten Spektrums der verschiedenen Berufsfelder auch in der Praxis auszurichten.

Der Evaluationskommission gehörten neben VertreterInnen der vier Abteilungen und der Stände drei externe Kommissionsmitglieder mit entsprechender Expertise im Bereich der Evaluation (Vizerektorat Qualität, Universität Bern) sowie mit einer Aussenperspektive aus dem universitären Umfeld (Universität Basel) und aus der Berufspraxis (Leiter einer nationalen archäologischen Fachstelle) an. In der konstituierenden Sitzung der Evaluationskommission wurde ein zweistufiges Evaluationskonzept festgelegt: In einem ersten Schritt wurde je ein Online-Fragebogen für Studierende und AbsolventInnen erstellt (Versand Febr. 2023), deren Ergebnisse in einem zweiten Schritt im Rahmen eines Fokusgruppengespräches (März 2023) mit Studierenden diskutiert und vertieft wurden. Das entsprechende Gesprächsprotokoll ist in den vorliegenden Bericht eingeflossen. Darüber hinaus wurden statistische Daten der Abteilung Datenanalyse im Stab Universitätsleitung der Universität Bern herangezogen. Der Evaluationsbericht wurde am 22. Mai 2023 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Im Zentrum der Studienprogrammevaluationen (Fragebogen für die Studierenden) standen Fragen nach der Motivation und Attraktivität des Faches und des Standortes Bern mit seinen vier archäologischen Disziplinen, die Qualität der Lehre (Aufbau der Programme, Inhalte) und der verschiedenen Lehrveranstaltungsformate und Leistungskontrollen, die Durchführbarkeit des Studiums innerhalb der Regelstudienzeit sowie Fragen zur Betreuungssituation und der Kommunikation bzw. der Informationskanälezwischen Studierenden und Dozierenden. Ergänzt wurden Fragen zu Arbeitspensen. Ziel der AbsolventInnen-Befragung (Fragebogen 2) war es, die Bedeutung und Reputation des Studienstandortes Bern sowie die Relevanz des Archäologiestudiums an der Universität Bern für die spätere Berufstätigkeit zu eruieren und evaluieren. Die Umfrage wurde von etwas mehr als 61 % der immatrikulierten Studierenden und von 64 % derAbsolventInnen beantwortet; die Ergebnisse sind somit als repräsentativ zu bewerten.

Die Mehrheit der Studierenden wählte das Studium aus Interesse und im Hinblick auf eine spätere wissenschaftliche Tätigkeit in einer archäologischen Fachstelle und/oder einem Museum. Die in Bern angebotene Breite der archäologischen Disziplinen, die in eigenständigen Profilen mit unterschiedlichen Gewichtungen in allen Kombinationen studiert werden können – in der Hochschullandschaft Schweiz ein Alleinstellungsmerkmal – wird gemäss Umfrage ausserordentlich geschätzt. Die Antworten der AbsolventInnen bestätigen nicht nur die gute Aussenwirkung und Reputation des Institutes, sondern auch die hohe Relevanz der forschungs- und praxisnahen Lehre für die wissenschaftliche Berufstätigkeit auch ausserhalb des universitären Rahmens.

Die Antworten auf Fragen zur Qualität der Lehre fielen insgesamt sehr positiv aus. Die Studierenden sind grösstenteils mit dem Studienaufbau und dem Lehrangebot, in das auch neueste Forschungen einbezogen werden, sowie mit der Betreuungssituation zufrieden. Grundsätzlich sind eine hohe Motivation und ein grosser Wille zur Selbstoptimierung der Studierenden festzustellen. Gerade letzteres spielt auch in das durch die Umfrage eruierte, konkrete Verbesserungspotential mit ein, das mit entsprechenden gezielten Massnahmen auf verschiedenen Ebenen erfüllt werden soll: Die ausserordentlich schlechte Abstimmung des Studienplanes mit dem als wenig nutzungsfreundlich gewerteten Verwaltungssystem KSL der Universität Bern führen in Verbindung mit unzureichender Information und Unterstützung der Dozierenden bei der Verfassung von schriftlichen Arbeiten, die von den Studierenden mangels Zeit (Studium begleitende Erwerbstätigkeit mit einem durchschnittlichen Arbeitspensum von 39 % innerhalb und ausserhalb des Fachbereiches) und mangelnder Schreibkompetenz aufgeschoben werden, des Öfteren zu Überschreitungen der Regelstudienzeit insbesondere auf Bachelorniveau. Weitere Massnahmen betreffen die institutsinterne, v.a. den Studienplan betreffende Kommunikation an die Studierenden, die Betreuung der schriftlichen Arbeiten, vermehrte Rückmeldungen der Dozierenden zu den Prüfungsleistungen der Studierenden, die bessere Koordination der Verknüpfung der universitären Lehre mit der praktischen Ausbildung sowie mehr fremdsprachige Veranstaltungen.

Das Institut für Kunstgeschichte hat im FS/HS 2020 zwei seiner praxisbezogenen Masterprogramme evaluiert, um sich erstmals seit Begründung der beiden Programme im Jahr 2008 eingehende Kenntnis über deren Güte und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten zu verschaffen. Beide Programme wurden unabhängig voneinander evaluiert, zwei externe Kommissionsmitglieder mit entsprechender Expertise ermöglichten den Blick von aussen auf das jeweilige Studienprogramm. In der konstituierenden Sitzung der Evaluationskommission war ein zweistufiges Evaluationskonzept festgelegt worden. Für jedes Studienprogramm sind Online-Fragebögen erstellt und ausgewertet worden. Darüber hinaus fanden zwei Retraiten im Dezember 2020 statt, auf denen Gespräche in Fokusgruppen (Studierende, Absolvent:innen, Dozierende) geführt wurden. Die Gesprächs- und Ergebnisprotokolle der Retraiten sind ebenfalls in den vorliegenden Bericht eingeflossen. Daneben wurden die jeweiligen Studienpläne sowie statistische Daten der Universität Bern und des Bundesamts für Statistik herangezogen.

Im Zentrum der Evaluation stand die Qualität der angebotenen Lehre. Aber auch die Aktualität und gesellschaftliche Relevanz der Studienprogramme sowie ihre Entwicklungsfähigkeit wurden beurteilt. Die Ergebnisse fielen insgesamt sehr positiv aus. Die Studierenden sind grösstenteils zufrieden mit dem Lehrangebot, dem Lehrprofil und den Informationskanälen des Instituts, mit der Berücksichtigung neuester Forschung und aktueller gesellschaftlicher Debatten innerhalb der Studienprogramme. Mit dem Programm DM leistet das Institut wichtige Beiträge vor allem zum universitären und fakultären Schwerpunkt «Nachhaltigkeit». Das Programm AM zeichnet sich durch eine sehr hohe inhaltliche Aktualität und Nähe zur Praxis aus.

Im Zuge der Evaluation des Studienprogramms AM wurde intensiv diskutiert, ob eine obligatorische Einführungsveranstaltung inklusive der Festlegung eines theoretischen Rahmens für das Studienprogramm das Programm noch verbessern könnte. Über diesen Punkt hat die Studiengangsleitung ausführlich beratschlagt, was zu einer neuen Sensibilisierung für die Singularität dieses Programms geführt hat. Diese, so das Ergebnis der Evaluation, besteht eben gerade nicht darin, ein theoretisch-inhaltliches Korsett anzulegen, sondern es ist im Gegenteil das grosse Pfund dieses Studienprogramms, dass jede neue Lehrperson aus der Praxis den Studierenden jeweils neue Perspektiven eröffnet. Die Zufriedenheit der Studierenden im Programm AM lässt sich jedoch erhöhen durch mehr Angebote in digitaler Kunstgeschichte sowie durch grössere Beachtung von Diversität bei den eingeladenen Dozierenden. Ein Gleichgewicht im Einbezug von lokalen, schweizerischen und internationalen Institutionen in das Lehrprogramm soll angestrebt werden. Um den Studierenden einen reibungslosen Ablauf des Studiums zu ermöglichen, ist es zudem sehr wichtig, sie besser darüber zu informieren, wie viele Kurse jeweils pro Semester stattfinden werden und diese generell besser miteinander abzustimmen, um Doppelungen oder Fehlstellen im Curriculum der Studierenden zu vermeiden. Die Evaluierung machte deutlich, wie gross die Verantwortung der Studiengangsleitung AM in vielerlei Hinsicht ist.

Die Evaluation des Studienprogramms DM ergab, dass eine Neugestaltung des Kurses «Ethik und Methoden der Denkmalpflege» vonnöten ist und dass die beiden theoretischen Vorlesungen ebenfalls neu gefasst werden müssen, da sie sich zu sehr überschneiden. Die anstehende Neubesetzung der Professur für Architekturgeschichte und Denkmalpflege im HS 2023 bietet die beste Gelegenheit, hier strategisch eine Feinjustierung des Lehrangebots anzugehen. Dabei muss aber betont werden, dass das Studienprogramm DM äusserst erfolgreich läuft und von Absolvent:innen, Studierenden und Dozierenden auch dementsprechend sehr positiv evaluiert wurde.

Der Evaluationsbericht wurde am 3. April 2023 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Zur Vorbereitung der Arbeit der Strukturkommission, die im HS 2022 für die Neubesetzung der beiden Professuren des Instituts einzusetzen ist, wurde das Institut gebeten, eine Evaluation seiner Studienprogramme durchzuführen. Da die Evaluation, um für die einzusetzende Strukturkommission möglichst nützlich zu sein, nicht auf vorgegebene Fragen festgelegt war, nahmen alle Stände sowohl an der Zusammenstellung der im Bericht erörterten Gegenstände wie an seiner Formulierung teil. Die erforderlichen Daten wurden vom Institut mit Hilfe des Dekanats und der zuständigen universitären Stellen zusammengetragen. Zusätzliche Informationen gaben die Evaluationen der Lehrveranstaltungen. Alle Mitglieder der Fachschaft waren durch E-Mail-Rundschreiben und die Vollversammlung vom 31. März 2022 einbezogen (ihre Stellungnahme erscheint als Anhang VI. des Berichts). Das Urteil der externen Gutachterin ist in ihrem Gutachten festgehalten (Anhang VII. des Berichts).

Am Institut für Klassische Philologie werden die folgenden Studienprogramme angeboten (vgl. KPS Art. 1, in Anhang III.):

  • Bachelor-Studienprogramm Klassische Philologie mit Schwerpunkt (SP) Latein oder mit SP Griechisch (Major, 120 ECTS-Punkte);
  • Bachelor-Studienprogramm Klassische Philologie mit Studienschwerpunkt Latein oder mit Studienschwerpunkt Griechisch (Minor, 60 ECTS-Punkte);
  • Bachelor-Studienprogramm Klassische Philologie, Latein oder Griechisch (Minor, 30 ECTS-Punkte);
  • Bachelor-Studienprogramm Basis Antike mit Studienschwerpunkt Latein oder mit Griechisch (Minor, 60 ECTS-Punkte);
  • Bachelor-Studienprogramm Basis Antike mit Studienschwerpunkt Latein oder Griechisch (Minor, 30 ECTS- Punkte);
  • Master-Studienprogramm Klassische Philologie mit SP Latein oder mit SP Griechisch (Major, 90 ECTS- Punkte);
  • Master-Studienprogramm Klassische Philologie mit Studienschwerpunkt Latein, mit Studienschwerpunkt Mittellatein oder mit Studienschwerpunkt Griechisch (Minor, 30 ECTS-Punkte).

Allen Studienprogrammen gemeinsam ist die Betonung des Sprachstudiums. Bei Abschluss des Studiums der Klassischen Philologie sollen Absolvent*innen urteilsfähig und zu selbständiger philologischer Arbeit in der Lage sein. Das ist ohne gründliche Kenntnis der Sprachen nicht möglich.

Darüber hinaus bemühen wir uns um ein weites Verständnis unseres Fachs und um ein thematisch breites Lehrangebot. Neben den belles lettres im engeren Sinne werden regelmässig rhetorische, historische, philosophische, theologische Texte behandelt. Der zeitliche Rahmen reicht bis ins griechische und lateinische Mittelalter, in den Humanismus und zur griechischen Dichtung der Neuzeit. In der Beschäftigung mit der Antike kommt stets auch die Geschichte ihrer Wirkung und Rezeption ins Spiel. Zum Studium der Sprachdenkmäler tritt der Blick auf die Bildzeugnisse und auf die ‚Materialität‘ der Überlieferung – sowohl im Sinne historischer Dokumentation wie im Dienste der Editionsphilologie.

Eine Besonderheit des Berner Instituts ist das Prinzip des studium trilingue. Wir pflegen die enge Verbindung mit der Judaistik. René Bloch, Professor für Judaistik mit Schwerpunkt Antike und Mittelalter, ist Mitglied unseres Instituts. Der Besuch judaistischer Veranstaltungen ist integraler Bestandteil des Studiums an unserem Institut.

Unsere Studiengänge sind nicht im strengen Sinne modular aufgebaut. Eine zyklische Wiederholung des immer gleichen Veranstaltungsangebots würde in einem kleinen Fach wie dem unseren den Studentenzahlen nicht gerecht. Zwar gibt es bestimmte Verpflichtungen, die von allen erfüllt werden müssen und die in regelmässigem Turnus angeboten werden (etwa die Sprachpraxis im ‚BABA‘ und die ‚Stilübungen‘). Ansonsten richten wir uns in Absprache mit der Fachschaft auch nach dem jeweils aktuellen Bedarf – nicht zuletzt, um sicherzustellen, dass die Gruppen für eine fruchtbare Diskussionsatmosphäre gross genug sind.

Entscheidend ist, dass unsere Kandidat*innen in der philologischen Arbeit an wechselnden Autoren, Gattungen und Gesichtspunkten die unterschiedlichen Anforderungen unserer Gegenstände kennenlernen und auf diese Weise mit der Arbeitsweise, der Tradition, den Möglichkeiten und Grenzen unseres Faches vertraut werden. Unser Studienangebot verbindet daher ‚modulare‘ Elemente mit der traditionellen Konzeption exemplarischer Veranstaltungen zur Anleitung des begleiteten Eigenstudiums (zunächst, aber nicht nur, anhand der obligatorischen Leseliste) und der Selbstbildung. Das Augenmerk richtet sich vor allem auf die Vertiefung konstanter Elemente: der Vertrautheit mit den Sprachen; der Einsicht in die Eigenart philologischer, historischer, philosophischer Fragen; der wissenschaftlichen Verantwortlichkeit und Selbständigkeit im Umgang mit unseren Gegenständen.

Die Formen unserer Veranstaltungen sind im wesentlichen die klassischen: Vorlesung, Seminar, Übung/Lektüre. Daneben stehen auch Blockseminare, Kolloquien, Tutorien, freie Arbeitsgruppen, experimentelle Unterrichtsformen – z.B. ‚Latein z’Mittag‘: regelmässige Treffen mit der Dozentin, die der häufigen Revision und der raschen Lösung grammatischer Fragen dienen. Ausserdem gibt es schon im BA, besonders aber im MA Elemente, die vor allem auf eigenständiger, zwar betreuter, aber wesentlich selbständiger Arbeit beruhen (Leseliste – begleitet durch den Austausch über Fragen, die sich während der Lektüre ergeben; schriftliche Arbeiten); ferner das Forschungskolloquium, in dem Kandidat*innen ihre Abschlussarbeiten vorstellen, die Sitzung leiten und sich in der Diskussion bewähren müssen.

Diese unterschiedlichen Lehrformen erfüllen im Rahmen unserer Studiengänge bestimmte Aufgaben. Die Vorlesung dient der (manchmal einführenden, manchmal von besonderen Forschungsanliegen geleiteten) Entfaltung eines grösseren Zusammenhangs über ein Semester. Sie kann stark dialogischen Charakter haben und wird darüber hinaus gewöhnlich von einer Übung begleitet (auch in Form eines Kolloquiums). – Das Seminar dient der Einübung wissenschaftlichen Arbeitens: sowohl in der Erarbeitung eines Überblicks über einen grösseren Zusammenhang wie auch (wichtiger) in der Behandlung einzelner Probleme, der Formulierung wissenschaftlicher Fragen, der Übung im rechten Gebrauch der einschlägigen Hilfsmittel, der Entwicklung eigener Lösungsvorschläge. – Die Lektüre (in vielem die ‚philologischste‘ Form) kann dem extensiven Kennenlernen eines Autors / einer Gattung dienen, ist aber vor allem der rechte Ort für intensives Lesen: für die Anstrengung, bei jeder Schwierigkeit einzuhalten, sich keine Frage zu schenken, das Lesen vom sprachlichen Grundverständnis und der Textkritik bis zu weitreichenden Fragen der Interpretation bewusst zu machen und in den Bereich des Argumentierbaren zu heben.

Die Evaluationen der Lehrveranstaltungen (und der ‚Leistungskontrollen‘) zeigen ein erfreulich hohes Mass an Zufriedenheit. Eine mögliche Erweiterung unserer Lehrpraxis (vor allem mit Blick auf die recht unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen unserer Studienanfänger*innen) wäre die folgende: eine (zurückhaltend) betreute Leseliste einleitender Werke (Geschichte, Literaturgeschichte, Philosophie) zur Konsolidierung der Grundkenntnisse, durchaus mit einem Test, Punkten, Noten; vielleicht als begleitendes Tutorium neben dem Proseminar.

Die Kommunikation, vor allem die Studienberatung, wirft in unserem (kleinen) Institut keine Probleme auf. Man ist miteinander bekannt, die Wege sind kurz, Anliegen lassen sich rasch und ohne Aufwand behandeln.

Der Blick auf die Berufsmöglichkeiten ergab ein erfreulich reiches Bild. Vom Berner Institut führt der Weg an Schule und Universität; an grössere wissenschaftliche Projekte (Wörterbücher, Editionsprojekte), Bibliotheken, Archive; zu Museen, Verlagen, in das Publikationswesen im weiteren Sinne.

Die Verbindungen zu anderen Disziplinen, Universitäten, Ländern sind lebhaft: in gemeinsamen Veranstaltungen, im Austausch der Dozent*innen und Student*innen, in der Teilnahme an internationalen Unternehmungen.

Entwicklungsmöglichkeiten sieht das Institut in der Pflege dieser Verbindungen – und in der Stärkung des eigenen Fachs in Bern; besonders im Kontakt zu den Schulen und in der Bemühung um die Wiederbelebung des Griechisch-Unterrichts.

Am Ende des Berichts steht eine Reihe von Vorschlägen, von denen ein guter Teil bei Abgabe des Berichts bereits Wirklichkeit geworden war. Der Bericht wurde am 19. Dezember 2022 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Das Institut für Germanistik evaluierte im Herbst 2021 und Frühjahr 2022 seine neun Studienprogramme, um eine breite Datenbasis für die bevorstehende Studienplanrevision und die 2025/26 anstehende Re­strukturierung der literaturwissenschaftlichen Abteilung zu schaffen. Im Anschluss an ein Panelgespräch mit Studierenden erarbeitete die Evaluationskommission im Herbst 2021 eine Online-Umfrage, die den immatrikulierten Studierenden der vier Studienprogramme im FS 21 vorgelegt wurde. Um externe Perspektiven miteinzubeziehen und den verschiedenen Fachrichtungen innerhalb des Instituts gerecht zu werden, fanden zudem Interviews mit vier externen Expert:innen statt. Hauptthema der Gespräche war der Übergang zwischen Studium und Arbeitswelt. Die Expert:innen repräsentierten vier Berufsrichtungen, die für die Studierenden des Instituts auch nach Ausweis der Umfrage besonders interessant sind. Daneben wurden statistische Daten der Universität Bern und des Bundesamts für Statistik herangezogen. Der Evaluationsbericht wurde am 14.11.2022 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Im Zentrum der Evaluation stand die Qualität der angebotenen Lehre. Aber auch die Aktualität und gesellschaftliche Relevanz der Studienprogramme sowie ihre Entwicklungsfähigkeit wurden beurteilt. Die Ergebnisse fielen insgesamt sehr positiv aus. Die Studierenden sind grösstenteils zufrieden mit dem Lehrangebot, dem Lehrprofil und den Informationskanälen des Instituts, mit der gegebenen Betreuungssituation, mit dem Einbezug der neuesten Forschung und aktueller gesellschaftlicher Debatten in die Lehre. Die meisten Themenvorschläge der Studierenden bestätigen die Profilbildung des Instituts. Sie zeugen von dem Wunsch, das bestehende Profil eher noch auszubauen, mit dem das Institut wichtige Beiträge zu den universitären und fakultären Schwerpunkten „Interkulturelles Wissen“, „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“ leistet.

Gleichzeitig hat die Evaluation aber auch deutlich gemacht, dass sich die Zufriedenheit der Studierenden noch erhöhen lässt: Ein Leitfaden soll Neustudierenden den Einstieg in das Studium erleichtern. Der für die schriftlichen Kompetenzen der Studierenden wichtige Kurs „Wissenschaftliche Schreiben“ soll künftig nach Möglichkeit im Co-Teaching unterrichtet werden (Sprach- und Literaturwissenschaft). Dem Wunsch der Studierenden nach mehr Lehrveranstaltungen zur Literaturgeschichte, zu Autorinnen und zum Thema Gender sowie nach mehr methodischen Grundlagenkursen soll bei der Zusammenstellung des Lehrangebots weiterhin Rechnung getragen werden. Das Angebot an Lehrveranstaltungen in den Schwerpunktbereichen Gegenwartsliteratur, Intermedialität und Postcolonial Studies, Dialektologie und Medienlinguistik soll möglichst in seiner jetzigen Breite aufrechterhalten werden. Eine Lehrveranstaltung zu Neuerscheinungen soll weiterhin regelmässig angeboten werden und den Studierenden die Möglichkeit geben, sich mit der Textsorte „Literaturkritik“ auseinanderzusetzen. Die Möglichkeit zur Kooperation mit lokalen Institutionen (insbesondere dem SLA) soll stärker genutzt werden. Durch gezielte, zum Teil bereits ergriffene Massnahmen soll die Zufriedenheit mit den Rückmeldungen zu den Klausuren und den schriftlichen Arbeiten erhöht werden. Und das bereits breite Angebot von Vorlesungen, die auch als Podcasts zugänglich sind, soll nach Möglichkeit weiter ausgebaut werden.

Für die Überarbeitung der Studienpläne ergaben sich folgende mögliche Massnahmen, die diskutiert werden sollen: die inhaltliche Ausrichtung der sprachwissenschaftlichen Basiskurse, eine Annäherung der Abschlussmodalitäten bei den sprach- und literaturwissenschaftlichen Basiskursen, eine stärkere Berücksichtigung der beruflichen Praxis durch den Einbezug von Praktika sowie die Wiedereinführung einer Leseliste.

Das Follow Up von 2022 bezieht sich auf die Studienplanevaluation von 2017. Letztere hatte folgende Erkenntnisse ergeben: Die Studierenden im Bachelor- wie im Masterstudium wünschten sich eine Stärkung der Sprech- und Hörkompetenzen in den angebotenen Sprachen. Die nötigen Ressourcen wollte das Institut einerseits durch die Aufgabe des Usbekischen (keine Nachfrage mehr da) und die Zusammenlegung zweier teilweise redundanter Tutorien aufbringen. Zudem sollten die Kontakte des damaligen Instituts für Islamwissenschaft und Neuerer Orientalischer Philologie (IINOP) zu Intensivsprachkursen in den entsprechenden Regionen wie auch an Universitäten und akkreditierten Ausbildungsstätten im übrigen Ausland ausgebaut werden. Ausserdem wollte das Institut u.a. den Sprach- und Fachunterricht stärker verschränken und nach Sprachkompetenz der Teilnehmenden abstufen bei den BA-Arabischseminaren.

In Bezug auf das Lehrangebot sollte der Schwerpunkt 4 (SP4: Literatur und Sprachwissenschaft) wegfallen, aufgrund einer Emeritierung, schwächerer Nachfrage und auch aus methodisch-systematischer Sicht. Die übrigen Schwerpunkte sollten in leicht veränderter Form (je nach Neubesetzung) weitergeführt werden. In der Zwischenzeit ergab sich aber für das damalige IINOP jedoch eine weitere Neubesetzung. Die Neuausrichtung des Instituts führte u.a. zur Umbenennung in "Institut für Studien zum Nahen Osten und muslimischen Gesellschaften" (ISNO). Zudem führte die zweite unvorhergesehene Neubesetzung zu einer Verzögerung der laufenden Evaluationsverfahren am Dekanat.

Dennoch sind bereits einige der 2017 beschlossenen Massnahmen erfolgreich umgesetzt worden (Stärkung des Sprachunterrichts, Strukturierung des BA-Studienprogramms, Austauschabkommen mit ausländischen Bildungsinstitutionen, Profilierung des Studienangebots und die Studienplanrevision steht vor der Verabschiedung). Ab Januar 2023 sind beide Vakanzen wieder besetzt. Der Bericht zum Follow-up wurde am 14.11.2022 vom Fakultätskollegium verabschiedet.

Der Master Minor Gender Studies am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) wurde im Zeitraum von November 2020 bis September 2021 erstmalig evaluiert hinsichtlich Qualität der Lehre, gesellschaftliche Relevanz und Entwicklungsfähigkeit. Zudem wurde die übergeordnete Frage untersucht, welche Potenziale und Herausforderungen das zentrale Konzept der Interdisziplinarität im Studienprogramm mit sich bringt. Basis der Evaluation bieten Ergebnisse einer Umfrage unter aktuellen Studierenden (durchgeführt im Juli 2021, Rücklaufquote: 51%), relevante Dokumente und Quellen (Webseite, Studienplan, Merkblatt schriftliche Arbeit) sowie Statistiken (Statistik der Studierenden).

Zu den Stärken des Master Minor Gender Studies gehört sein starkes inhaltliches Profil und vielfältiges Lehrangebot. Weiter zeichnet er sich durch seine interdisziplinäre Ausrichtung aus. Der Studienplan, das Anforderungsniveau und das Beratungsangebot im Studiengang können als sehr gut bezeichnet werden. Das Studienprogramm leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Die vermittelten Themen sind von hoher Relevanz und Aktualität, und die zu erwerbenden Kompetenzen werden zielführend vermittelt. Auffallend ist die steigende Anzahl der Studierenden in den letzten Jahren, sowie die grosse Breite an verschiedenen Herkunftsdisziplinen der Studierenden. Das Engagement für interdisziplinäre Lehre ist hoch und die Lehre wird mit aktueller Forschung am Zentrum im Rahmen von Praxiskursen verlinkt. Eine weitere Stärke liegt in der Vernetzung mit anderen Studienprogrammen und Instituten/Zentren an der Universität Bern, insbesondere innerhalb der Phil.-hist. Fakultät, aber auch – wie im Leistungsauftrag vorgesehen – darüber hinaus. Nicht zuletzt spricht auch die hohe Zufriedenheit der Studierenden für die Attraktivität des Master Minor Gender Studies.

Herausforderungen entstehen durch die interdisziplinäre Zusammensetzung der Studierenden und äussern sich zum Beispiel im Umgang mit unterschiedlichem Vorwissen bei Beginn des Masterstudiums. Eine Schwäche liegt in der mangelnden Thematisierung der beruflichen Aussichten / Karrierewege nach dem Studium. Weiter hat die Evaluation ergeben, dass die obligatorische Studienberatung nicht von allen Studierenden wahrgenommen wird. Verbesserungspotenzial zeigt sich zudem in bestimmten Kursangeboten: so schneidet das Einführungsseminar nicht ganz so gut ab, wie die restlichen Formate, und beim Praxisseminar führt die Kreditierung teilweise zu Verwirrung, da mehr ECTS vergeben werden als gemäss Studienplan nötig wären.

Aus dem oben beschriebenen Entwicklungspotenzial wurden die folgenden Massnahmen abgeleitet: Strategieentwicklung zum Umgang mit unterschiedlichen disziplinären Hintergründen und Vorwissen im Unterricht; Strategieentwicklung zur stärkeren Thematisierung von beruflichen Aussichten nach dem Studium (inkl. wissenschaftlichem Karriereweg); Anpassung des Studienplans betreffend Studienberatung; Prüfung und Anpassung der Kreditierung im Praxisseminar; und Prüfung des Formats Einführungsseminar. Darüber hinaus sollen Dozierende bei der Umsetzung sämtlicher zuvor genannte Massnahmen mit einbezogen werden, da die Perspektive der Dozierenden in der vorliegenden Evaluation weniger stark berücksichtigt werden konnte.

Der Abschlussbericht wurde am 11. April 2022 vom Fakultätskollegium genehmigt.

Das Follow-Up ist ein nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie verzöger­ter Bericht zur Entwicklung der Qualität des Studiums am Historischen Institut, insbesondere mit Blick auf die in der Studienpro­grammevaluation aus dem Jahr 2017 angesprochenen Massnahmen. Der Bericht thematisiert Fragen der Lehre und Studierendenbetreuung vor und während der Coronapandemie 2020/2021, Kommuni­kation, Studienadministration und Beratung, Studierendenzahlen, Motiva­tion und Erwartung der Studierenden sowie die Verfügbarkeit der Infrastruktur. Er kommt zum Schluss, dass das breite Lehrangebot, die Flexibilität des Studienplans und das Engagement der Dozieren­den und Assistierenden zu den grössten Stärken des Historischen Instituts zählen. Kritischer ist der Rückgang der Studierendenzahlen. Die Gründe hierfür sind leider nur schwer zu bestimmen. Sicher ist allerdings, dass das Institut seine Kommunikationsbemühungen nach aussen verstärken sollte. Der kontinuierliche Pro­zess der Massnahmen zur Qualitätssicherung bleibt dabei eine alltägliche Aufgabe für alle Institutsangehörigen.

Das Fakultätskollegium hat den Zwischenbericht am 7. März 2022 genehmigt.